Der Böhringer-Mord in München – Der berühmte „Parkhausmord“
Einleitung
Der tragische Mord an der Unternehmerin Charlotte Böhringer im Mai 2006 gilt als einer der spektakulärsten Kriminalfälle Münchens – auch bekannt als „Parkhausmord“. Die Tat, die Tatverdächtigung, der umstrittene Prozess und die immer noch ungelösten Fragen machen den Fall bis heute zu einem brisanten Thema.
- Der Mord – Details und Tatablauf
• Datum und Ort: Am Abend des 15. Mai 2006 wurde die 59-jährige Charlotte Böhringer in ihrer Penthousewohnung über dem Parkhaus in der Baaderstraße (Isarvorstadt, München) erschlagen .
• Todesumstände: Die Obduktion ergab, dass sie mindestens mit 24 Schlägen – vermutlich mit einem Hammer oder scharfkantigem Gegenstand – massiven Kopfverletzungen zugefügt bekam und verstarb .
• Auffindesituation: Ihre Leiche wurde im Eingangsbereich gefunden – plötzlich und ohne Abwehrspuren . Innenräume waren durchwühlt, doch der Tresor blieb unberührt .
- Der Prozess – Verurteilung auf Indizienbasis
• Anklage und Urteil: Bereits drei Tage nach dem Mord stand ihr Neffe Benedikt „Bence“ Toth im Fokus der Ermittler. 2008 lief ein umfangreicher Indizienprozess, in dem er wegen Mordes verurteilt und zu lebenslanger Haft mit besonderer Schwere der Schuld verurteilt wurde .
• Motiv-Annahme: Der behauptete Beweggrund: Abbruch des Jurastudiums, Befürchtung der Enterbung – er stünde deshalb vor dem finanziellen Ruin .
• Bestätigung des Urteils: Der Bundesgerichtshof (BGH) wies seine Revision zurück – das Urteil aus dem Jahr 2008 blieb somit rechtskräftig .
- Zweifel, Ungereimtheiten und Hinweise auf Fremd-Täter
• Indizienkette kritisch betrachtet: Befürworter eines Freispruchs kritisierten, dass zahlreiche Beweismittel – etwa DNA-Spuren am Sakko der Toten oder am Testament – nicht eindeutig Toth zugeordnet werden können, da auch andere Familienmitglieder als Quelle infrage kämen .
• Rechtshänder vs. Linkshänder: Gutachten zur Schlagrichtung ergaben, dass der Täter rechtshändig gewesen sein soll, während Toth linkshändig ist .
• Mysteriöse DNA-Spur: Auf einem Weinglas in der Spülmaschine wurde eine DNA gefunden, die fast identisch ist mit jener aus dem ungelösten Mordfall Ursula Herrmann (1981) . Diese Spur und die Frage eines möglichen unbekannten Besuchers bleiben ungelöst.
• Persönlichkeitsdarstellung: Zeugen beschrieben Böhringer als herrisch, cholerisch und schwierig – eine Beziehungstat wurde daher in die Überlegungen mit einbezogen .
- Der Kampf um Gerechtigkeit und das Leben danach
• Wiederaufnahmeverfahren: Toth und sein Anwalt Peter Witting starteten mehrere Versuche, das Verfahren neu aufzurollen – bislang ohne Erfolg .
• Bürgerinitiative „ProBence“: Freunde und Angehörige gründeten 2013 eine Bürgerinitiative, um öffentliche Aufmerksamkeit auf den Fall zu lenken und die Unschuldsvermutung zu stärken .
• Entlassung nach 17 Jahren: Im April 2023 wurde Toth nach fast 17 Jahren Haft entlassen – laut Gericht aufgrund positiver Sozialprognose und durch Bewährung möglich geworden .
• True-Crime-Dokumentationen: Sein Fall wurde 2024 in einer Sky-Doku neu aufgearbeitet – mit Interviews, Tatortbesuchen und neuen Stimmen, darunter Alt-OB Christian Ude als prominenter Fürsprecher .
• Privates Leben heute: Laut Medienbericht begann er ein neues Leben – arbeitet im Familienbetrieb, kämpft mit Schulden aus dem Verfahren, findet neue Unterstützung, bleibt aber der Unschuld verpflichtet .








